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Johanniskraut
Die Pflanze ist seit dem frühen Altertum als Heilpflanze bekannt und geschätzt. Sie kam als Mittel gegen Ischias und Brandwunden zum Einsatz. Im Mittelalter galt sie als kräftigend für Herz und Leber, heilend für Geschwüre und reinigend für die Niere. Paracelsus empfiehlt sie gegen Schmerzen und Wunden. Als Wundermittel gegen Ruhr, Rheuma, innere Geschwüre, Lungensucht und Melancholie wurde Johanniskraut 1814 von Hecker empfohlen. Erst in neuerer Zeit steht die nervenberuhigende und nervenheilende Wirkung im Vordergrund.
Wissenschaftlicher Name: Hypericum perforatum L.
Charakteristik
Die Pflanze ist in ganz Europa, Westasien und Nordafrika heimisch, in Ostasien, Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland eingebürgert. Medizinisch verwendet werden die frischen Blütenknospen und Blüten, die kurz vor oder während der Blüte zwischen Juli und September gesammelten und getrockneten oberirdischen Teile und die ganze frische, blühende Pflanze.
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei psychovegetativen Störungen, Angst und nervöser Unruhe sowie depressiven Verstimmungszuständen.
Dosierung
Mittlere Tagesdosis: 2-4 g Droge
Wirkung und Nebenwirkungen
Die Wirksamkeit gegen leichte und mittelschwere Depression ist wissenschaftlich erwiesen (Kasper und Schulz 2000; Kalb et al. 2001). Schwerwiegende Nebenwirkungen sind bei vorschriftsmäßiger Anwendung nicht zu erwarten, so dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis als positiv bewertet werden kann. Zu speziellen Anwendungsbeschränkungen beraten Ärzte und Apotheker.
Anwendung in Lebensmitteln
Johanniskraut ist wegen seiner beruhigenden und antidepressiven Wirkung ein idealer Zusatz zu Functional Food Produkten.
Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke ; Bildrechte: Brzostowska/Shutterstock.com